Für eine effiziente Supply Chain müssen die einzelnen Unterprozesse auf dem Werksgelände reibungslos ineinandergreifen. Ein wichtiger Prozess ist das Yard Management, das auf gute Koordination angewiesen ist. Dabei gilt es, die vielen Bestandteile des Yards, wie LKW, Schütt- und Stückgüter oder Fördermittel nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Mitarbeiter allein ist jedoch nicht dazu in der Lage, diese Fülle an Informationen zu dokumentieren und zu verarbeiten. Das Ergebnis können Flüchtigkeitsfehler sein, die sich im ungünstigsten Fall auf die gesamte Lieferkette auswirken. Doch das ist nur eine der vielen Herausforderungen, die es im Yard Management zu bewältigen gibt.

Was ist Yard Management?

Das klassische Logistikgelände ist in zwei unterschiedliche Bereiche eingeteilt: Das Dock und das Yard. Während die Waren im Dock angeliefert und abgeholt werden, ist das Yard für alle Prozesse dazwischen zuständig. Es dient der Lagerung, Sortierung und dem Umschlag von eingehenden sowie ausgehenden Lieferungen. Üblicherweise ist das Yard größer als das Dock und je nach Größe sind dort auch verschiedene Transportfahrzeuge wie Kräne oder Gabelstapler aktiv, um die Güter zu bewegen. Die Abläufe umfassen Aufgaben wie das Anmelden, das Wiegen, das separate Verladen, die Lagerung und die Sortierung der unterschiedlichen Waren.

Besonders für Unternehmensbranchen wie die Zement-, Chemie- und Stahlindustrie, die viel mit Schüttgut arbeiten, liegen hier die größten Optimierungspotenziale. Denn abhängig von der eingesetzten Lösung kann es viel Zeit kosten – oder einsparen – Stück- und Schüttgut abzuwiegen. Aber nicht nur für die in diesen Branchen verladenden Schüttguter wie Sand, Kies, Zement und andere Baustoffe bietet ein durchdachtes Yard Managemetn Vorteile. Es ist in allen Branchen der vielseitigen Schüttgutlogistik anwendbar. Spezielle Schüttgüter, z.B. aus dem Lebensmittelbereich wie Getreide, Zucker oder Mehl, stellen zusätzliche Anforderungen, können aber ebenfalls mit Yard Management organisiert werden.

Herkömmlicherweise sind alle Logistikprozesse auf dem Hof  Aufgabe des Yard-Teams. Eine moderne Alternative ist der Einsatz von Selbstbedienungs­terminals, an denen sich die Speditionsfahrer eigenständig fürs Be- und Entladen von Schüttgütern anmelden können.

Der Begriff Yard Management beschreibt die Organisation, Steuerung und Überwachung der Prozesse in Echtzeit und ist einer der wichtigsten Bestandteile der Hoflogistik. Die so erhobenen Daten sind essenziell für eine problemlose Warenabwicklung, und ein gut koordiniertes Yard Management. Auch die Automatisierung einzelner Prozesschritte wird ermöglicht, was entscheidende Vorteile für die Lager- und Personalplanung birgt.

Herausforderungen des herkömmlichen Yard Managements

Im Yard Management sind einige Herausforderungen zu bewältigen. Diese sind häufig auf einen geringen Automatisierungsgrad zurückzuführen und entstehen zum Beispiel durch manuelles Handling der Vorgänge oder auch durch mangelnde Transparenz bei der Koordination. Doch auch alltägliche Prozesse wie das Wiegen von Stück- und Schüttgut können Hürden für ein unvorbereitetes Yard-Management darstellen.

Unzureichende Echtzeit-Daten

Fehlt die Kommunikation zwischen Verlader, Spedition und Warenempfänger, entsteht eine große Unsicherheit bezüglich ankommender Fahrzeuge beziehungsweise Lieferungen. Insbesondere für Schüttgut sollte im Vorhinein klar sein, auf welche Art und mit welchen Hilfsmitteln es verladen und gelagert werden soll. Eine schlechte Kommunikation führt zu Verzögerungen, einer unzureichenden Planung und gegebenenfalls zu einer unwirtschaftlichen Nutzung der Ressourcen. Um eine resiliente Supply Chain aufzubauen ist eine regelmäßige und exakte Abstimmung zwischen den ankommenden LKWs, dem Warehouse und dem Hof unabdingbar.

Flüchtigkeitsfehler im Planungsprozess

Wird die Planung der Yard-Prozesse nicht sorgfältig durchgeführt, leiden Transparenz und Informationsqualität. Das ist vor allem dann schädlich, wenn der jeweilige Mitarbeiter bereits aufgenommene Daten aus anderen Systemen wie dem Lagerverwaltungs- oder dem Transportmanagementsystem an weitere beteiligte Logistikunternehmen weitergeben soll. So können Flüchtigkeitsfehler bereits in der Planung Verzögerungen oder Warenengpässe im späteren Prozessverlauf auslösen. Die Kommunikation zwischen Warehouse (Dock) und Hof (Yard) muss konsequent und transparent stattfinden. Auch bei der Fehlervermeidung kann die Automatisierung mittels des Yard Management Systems unterstützen.

Spontane Lagerplanung aufgrund fehlender Absprache

Bei einer schlechten Koordination zwischen Yard Management und Lagerplanung sind die Lagerverantwortlichen dazu gezwungen, spontane Entscheidungen zu treffen. Dadurch wird der verfügbare Lagerplatz ineffizient genutzt und potenzieller Platz für weitere Güter geht verloren. Sowohl Stückgut, aber auch Schüttguter wie Sand, Kies und andere Baustoffe können gegebenenfalls viel Lagerplatz in Anspruch nehmen. Die effiziente Nutzung des vorhandenen Platzes ist deshalb entscheidend, um Engpässe zu vermeiden und den Warenfluss aufrecht zu erhalten.

Ein gut gesteuertes Yard Management inklusive fortschrittlicher Lösungen wie Selbstbedienungsterminals (siehe Infokasten) bietet hingegen eine Vielzahl an Vorteilen. Allem voran ermöglicht es eine optimale Organisation der zusammenhängenden Prozesse, da elementare Informationen auf einen Blick abrufbar sind. So kann das Yard-Team die ankommenden Fahrzeuge und Transporte besser überwachen, Lagerplätze proaktiv verplanen und alle Kapazitäten vollständig ausschöpfen. Gleiches gilt für die Personalplanung, um auch Flaschenhälsen vorzubeugen. Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen Reaktionsfähigkeit, sollten sich ungeahnte Schwierigkeiten auftun: Mithilfe von Überwachung und Kommunikation in Echtzeit lassen sich Engpässe oder Verzögerungen frühestmöglich erkennen. Darauf kann das Personal reagieren und im Vorhinein alternative Lösungen finden, die den reibungslosen Betriebsablauf aufrechterhalten. Darüber hinaus sinkt dadurch ebenfalls die Dauer von Durchlauf- und Wartezeiten um zeitaufwändige Prozesse wie dem Wiegen von Schüttgut fertigzustellen.

Unterschiedliche Arten von Selbstbedienungsterminals

 

Anmeldeterminal

Ein Anmeldeterminal ermöglich es den Fahrern der LKW, erforderliche Daten einfach über den Touchscreen einzugeben. Im Idealfall genügt bereits eine Anmeldung per QR-Code oder Identifizierungskarte, da alle relevanten Daten bereits im System hinterlegt sind. Aufgrund einer intuitiven Bedienung erfordert dies keine Einweisung, und jeder Fahrer kann sich problemlos anmelden, registrieren sowie weitere Funktionen nutzen.

 

Wägeterminal

Wägeterminals sind für die Steuerung der Ein- und Ausgangsverwiegungen der LKW zuständig. Sie kontrollieren und steuern die logischen Abläufe der Verwiegung entsprechend der Art des Transports, sei es Schüttgut, Stückgut oder Sonderwägungen für An- und Auslieferungen verschiedenster Materialien.

 

Verladeterminal

Ein Verladeterminal ermöglicht es, die Verladestation in eine Versandautomation zu integrieren. Bei fortschrittlichen Systemen kommt dabei ebenfalls ein berührungsloses Identsystem (RFID oder QR-Code) zum Einsatz, mit dem der Fahrer des LKWs die Verladestellen eigenständig bedienen kann.

Insgesamt optimiert ein gut gesteuertes Yard Management die gesamte Logistik- und Lieferkettenleistung, da es Engpässe und den Kostenaufwand minimiert. Zudem bietet es eine ganzheitliche Sicht des gesamten Yard-Bereichs, wodurch Ressourcen bestmöglich genutzt werden und sich Koordination zwischen den Parteien deutlich verbessert. Um von diesen Vorteilen zu profitieren, empfiehlt es sich insbesondere für Unternehmen aus der Zement-, Chemie- oder Stahlbranche, auf intelligente Yard Management-Software für ihre Verladeterminals und Wägetechnik zu setzen.

Lösung: Software für Yard Management

Aufgrund der Fülle an Daten ist eine manuelle Abwicklung des Yard Managements keine effektive Lösung. Die Mitarbeiter sind zu Stoßzeiten hoch belastet, was zu Flüchtigkeitsfehlern führen kann. Eine zuverlässige Vorausplanung wird dadurch erschwert. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, ist spezialisierte Software erforderlich, welche die meisten Vorgänge zur Informationsaufnahme und zum Informationsaustausch zwischen Verladern, Spediteuren und Warenempfängern automatisiert. Entscheidet sich der Verlader für eine zuverlässige Yard Management-Software, bietet ihm diese eine Reihe an Vorteilen für seine Yard-Prozesse:

  • Entlastete Mitarbeiter können sich auf entscheidende Aufgaben konzentrieren
  • Alle Informationen sind auf einen Klick einsehbar
  • Lagerhilfsmittel für Stück- und Schüttgut können frühzeitig gestellt werden
  • Übersichtliche Interfaces beschleunigen den Einarbeitungsprozess für neue Mitarbeiter deutlich
  • Die Planung mit ganzheitlichen Daten minimiert die Umlaufzeiten
  • Optimaler Personaleinsatz senkt die Lohnkosten
  • Fortschrittliche Technik beschleunigt zeitaufwändige Prozesse wie das Wiegen von Schüttgut
  • Genaue Überwachung der Warenbewegungen schützt vor Betrugsfällen
  • Echtzeit-Einblick, welche Fahrzeuge auf dem Hof welche Art von Gütern transportieren
  • Zuweisung von Warteplätzen reduziert den aktiven Verkehr auf dem Gelände

Die Wahl der richtigen Softwarelösung für das Yard Management

Bei der Wahl der geeigneten Software gibt es unterschiedliche Faktoren zu beachten, die sich auf die Performance im Yard auswirken. Zwar erfüllen einige der gängigen Lösungen die oben genannten Anforderungen. Doch spezielle Yard Management-Software überzeugt mit entscheidenden Funktionen, die den Verlader in seiner Arbeit weiter entlasten. Dabei kommt es zudem auf die individuellen Anforderungen der Unternehmensbranche an: Für Zement-, Chemie- und Stahlunternehmen ist beispielsweise das Handling von Schüttgut ein entscheidender Zeitfaktor. Folglich werden Selbstbedienungsterminals zu einer besonders vorteilhaften Funktion, da sie alle Abläufe vom Wiegevorgang bis zum Ausfahren mit den Papieren automatisieren. Dabei ist vor allem die Datenschutz-Grundverordnung zu beachten, damit sensible Daten nicht an Dritte geraten. Vorteilhaft sind weiterhin Scanner- und Druckeranbindungen für die Erfassung und Verarbeitung der wesentlichen Lieferdokumente. Um Sprachbarrieren vorzubeugen, sollte die Software mehrere Sprachen unterstützten.

 

Ein gutes Beispiel für Zero Touch Logistik ist LOGIQ: Als datenschutzkonformes System bietet es eine intuitive, vordefinierte und vorschriftenkonforme Selbstbedienung für Anmelde- Wäge- und Verladeterminals (siehe Infokasten) an, die mehrere Sprachen unterstützt. Das System funktioniert mithilfe einer Autorisierungskarte, die zwischen „Stammkunden“ und einmaligen Besuchern unterscheidet. Für mehr Flexibilität lässt sich das Programm ebenfalls in weitere Systeme wie unterschiedliche Terminals, Software-Module oder Hardware integrieren. So registrieren sich die Lieferfahrer einfach mittels QR-Code und geben zusätzliche Daten in das intuitive Interface ein, falls dies im Einzelfall erforderlich ist. Das Yard-Team wird entlastet und kann sich dem aktiven Handling der Waren verschreiben. Im Umkehrschluss sinken so die Wartezeiten für die Spediteure, die so schneller wieder auf der Straße sind. 

LOGIQ: Selbstbedienungsterminals

Die LOGIQ Anmelde-, Verlade- und Wägeterminals ermöglichen die Identifizierung von Fahrern und Ladung mithilfe von RFID-Karten oder QR-Code-Scannern im Innen- oder Außenbereich. Zusätzlich verfügen sie über eine Gegensprechanlage, die eine Kommunikation mit dem Betriebspersonal im Werk oder im Kontrollraum ermöglicht.

 

Alle Terminals haben eine Ethernet-Anbindung und I/O-Kontakte. Optional können sie mit Laserdruckern, Bondruckern, Gegensprechstellen und verschiedenen Bedienelementen ergänzt werden. Die LOGIQ-Komponenten sind modular, auch im Zusammenhang mit Produkten anderer Hersteller. Die dabei erhobenen Daten verarbeitet das System gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und allen geltenden Vorschritten, sodass die Vertraulichkeit jederzeit gewahrt wird.

Fazit: Yard Management vereinfachen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Yard Management ein unverzichtbarer Bestandteil der Hoflogistik ist, der jedoch mit einer Vielzahl an aufwändigen Prozessen verbunden ist. Ein entscheidender Faktor, um diese zu vereinfachen und zu optimieren, sind Softwarelösungen wie LOGIQ. Sie erleichtern die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Parteien und automatisieren wichtige Kommunikationsprozesse. Dadurch können Verlader, Transportdienstleister und Empfänger effektiver zusammenarbeiten. Gleichzeitig ermöglicht eine derartige Software eine effizientere Planung, Organisation und Steuerung des Yards, indem sie die Wareninformationen restlos erfasst, verarbeitet und an das IT-Basissystem (z.B. SAP) weitergibt. Folglich fallen auch Engpässe oder Fehler nicht unter das Radar und können frühzeitig identifiziert und behoben werden. Mit Selbstbedienungsterminals reduziert LOGIQ den Zeitaufwand und sorgt so für eine gesteigerte Performance am Werksgelände. Die Software kann vollständig an die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden angepasst werden, der keine zusätzlichen Programme für das Yard Management mehr braucht. 

Insgesamt ist das Yard Management ein komplexer Bereich, der durch den Einsatz spezialisierter Softwarelösungen erheblich optimiert werden kann. Eine gut durchdachte und moderne Zero Touch Logistik-Lösung entscheidet dabei über den reibungslosen Ablauf der Hoflogistik und kann die hohen Anforderungen der heutigen logistischen Herausforderungen erfüllen. Automatisierte Prozesse, abgestimmte Zusammenarbeit und reduzierter manueller Aufwand steigern die Effizienz, senken somit die Kosten und erzielen einen schnellen ROI.

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